Category

Geschichten

nach einem MDR-Video

Anfang der Neunzigerjahre geschahen gleich mehrere Wunder in der kleinen und schönsten Stadt Deutschlands. Diesen Titel hat Stolberg zwar erst 2019 verliehen bekommen. Aber der Grundstein dafür wurde unmittelbar nach der Wiedervereinigung 1990 gelegt. Das Schloss und die Stadt mit den denkmalgeschützten Fachwerkhäusern hatten in den vierzig Jahren Sozialismus mehr gelitten als in den vielen Kriegen davor. Der Luftkurort, tief zwischen den Bergen gelegen, hatte besonders im Winter mit den hunderten Kohleöfen das Atmen unmöglich gemacht. Zusätzlich ließ der Smog die ohnehin wenige Sonne nie ins Tal scheinen. Die Stadt lag schwer atmend im Sterben.

Endlich Sonntag

18. Mai 2022
Kommentare deaktiviert für Endlich Sonntag

Endlich Sonntag

Dein betörender Duft verzaubert mich. Selbst mit geschlossenen Augen erkenne ich dich. Mir wird schlagartig klar, heute ist endlich Sonntag.

Viel zu lange musste ich auf dich warten, die Woche ist unendlich lang gewesen. Doch heute ist es so weit! Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn ich an den leicht salzigen Geschmack deiner Haut denke.

Der perfekte Tausch

Levi, der Kater

Heute ist Sonntag. Ich liebe das Wochenende, da sind alle so entspannt und besonders freundlich zueinander. Meistens schlafen auch alle etwas länger als an den Wochentagen. Mir ist egal, welcher Tag heute ist, ich schlafe immer ausgiebiger als meine Freunde hier auf dem Bauernhof.

Das wird ein guter Sommertag. Ich spüre so etwas sofort. Es liegt etwas Magisches in der Luft. Die Vögel zwitschern lauter als sonst und die Sonne scheint jetzt schon grell vom fast wolkenlosen Himmel herab. Der lauwarme Wind pustet die Schirmchen vom Löwenzahn von der Weide herüber. Ich strecke mich auf meinem Heulager, gähne mit aufgerissenem Maul und blinzele zu meinem Freund Amigo hinüber. Die Schlafmütze ist heute noch nicht wach. Wahrscheinlich träumt er von unserem gestrigen Ausflug zur alten Weide.

Ein Match mit Happy End

Der erste Kontakt erfolgte vor ein paar Tagen. Scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht, Pollux war völlig unvorbereitet gewesen. Viele Nachrichten gingen seitdem hin und her. Pollux und Luna hatten sich inzwischen soweit angenähert, dass dem ersten Treffen mit Spannung entgegengefiebert wurde. Die Voraussetzungen waren günstig, die Zeit wurde abgestimmt und bestätigt. Noch waren viele Fragen offen. Waren beide Seiten dazu wirklich bereit und technisch in der Lage? Welche äußeren Störungen konnten auftreten und damit kurzfristig diesen komplizierten Vorgang behindern?

Der Tag rückte näher, Hektik kam auf. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Der Landeplatz war mit Bedacht gewählt. Alle Varianten wurden theoretisch durchgespielt. Ein peinliches Scheitern sollte ausgeschlossen werden.

Heute ist der Tag X.

Das notwendige und zeitaufwendige Vorspiel wurde erfolgreich beendet. Die Bodenstation ist nun empfangsbereit. Die Ankunft wird mit großer Spannung erwartet. Jetzt, nun ist es endlich soweit. Der Körper schwebt wie magisch lautlos über dem Auge des Betrachters heran. So dicht, dass man jedes Detail haarscharf erkennen kann.

Zwei große Ausbuchtungen mit kurzen Antennen an der Spitze, parallel und perfekt synchron, fesseln vorübergehend die Aufmerksamkeit, als der Organismus auf der Hälfte des Überfluges flüchtig stockt und regungslos verharrt, um gleich darauf langsam weiter zu gleiten.

Der außergewöhnliche Anblick, ein vollendet gebauter schlanker Rumpf, die Krönung der Schöpfung mit makellos heller Außenhaut, fasziniert den Beobachter. Die Schleuse hat sich geöffnet, glitzert feucht im diffus einfallenden Sonnenlicht.

Das Objekt nähert sich unaufhaltsam. Es scheint, dass ist nicht die erste Begegnung Lunas mit dieser Spezies. Denn keinen Millimeter zu weit senkt sich nun der glatte Körper, perfekt beherrscht, Zentimeter für Zentimeter in Zeitlupe herab.

Der Landestutzen ist komplett ausgefahren, bereit zum Andocken.

Endlich, es berühren sich die beiden Pole. Ein leichtes Zittern geht durch den Torso, um dann mit einem Seufzer vollständig aufzusetzen.

Die Verbindung ist nun hergestellt, es passt alles perfekt ineinander. Die Triebwerke laufen stöhnend aus, große Erleichterung auf beiden Seiten.

Happy End!

geschrieben November 2020

Titelbild: „Luna“ – Tuschezeichnung von © 2021 Saskia Menzel

© 2021 Ingo M. Ebert
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk (Text) darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Autoren wiedergegeben werden.

Endlich Grillen

Man kann es kaum glauben, der Sommer ist wieder da. Was gibt es schöneres als Grillen, Bier und Sonnenuntergang mit einem tellergroßen Steak, auf der einen Seite halb verbrannt und auf der anderen halb blutig in der Hand?

Natur-gemäß ist diese Aufgabe was für richtige Männer! Denn wer hat das Feuer erfunden?

Richtig, natürlich die Männer!

Also den neu gekauften Profigrill zusammengebaut, die übrig gebliebenen Schrauben und Stangen entsorgt, (wieso das Ding jetzt wackelt, keine Ahnung?). Den 15 kg Holzkohlesack aufgerissen, dabei die Hälfte über den Boden verstreut und mit Spiritus erst die Haare und dann die Kohle angezündet.

Wow, wie die Flammen brennen und rußen tun!

Dann gibt es ein leichtes Knacken und zisch … habe ich mir mein linkes Ohrläppchen von hinten durch den Funkenflug verbrannt. Autsch! … Das tut echt weh … mit dem kühlen Bier gelöscht und gekühlt, immer noch wundernd, wie so was gehen kann, haue ich die klodeckelgroßen Steaks auf den Grill! Das Fett lässt die Flamme erneut einen halben Meter über den Rost aufsteigen.

Mit der riesigen Zange und dem krassen Messer versuche ich die Teile zu wenden. Welcher Idiot hat sich das ausgedacht, Ritzen zwischen den Stangen, da rutscht doch das Fleisch rein! … Schwitz!

Endlich gewendet, das obere Teil ist nun nicht nur von der Holzkohle schwarz!

Macht nix, ich mag es sowieso etwas herzhafter!

Mein linkes Ohrläppchen schmerzt nun wieder, der Schweiß läuft, die Augen tränen von dem Schei.. Qualm!

Ich liebe grillen!

Nun fängt das Kind an zu nerven, es hat Hunger! Ja, verflucht noch mal, ich auch!

Wo sind denn jetzt bloß die echten Thüringer Rostbratwürste hin? Uuupps… unter den Tisch gerollt. Schnell auch auf den Grill, ist sowieso gleich alles gleichmäßig schwarz, egal von was.

Foto:privat

Nun kommen der Rest der Familie und die gerade eingetroffenen Bekannten dazu!

Haben gerochen, dass es was zu essen gibt! Klar, nun kommen auch noch die gut gemeinten Vorschläge, haben ja ebenfalls alle Ahnung vom Grillen und sparen nicht mit Tipps und Tricks. Als ob ich nicht selbst schon mal ne Flamme mit einer Pulle Bier gelöscht hätte… der weiße Schaumstrahl schießt zischend über das Ziel hinaus und vertreibt die ersten „Langfinger“, welche nicht abwarten können oder wollen! Ha,… ich verteidige das Grillgut bis zum letzten abgebrannten Kohlestück! Was heißt hier, das Fleisch wird zu trocken? … Wozu gibt es denn Ketchup?

10 Minuten später, denn ich habe die Macht, rufe ich:

„Das Fleisch ist jetzt fertig!“

Ausgehungert schlingen alle das verbrannte Grillfleisch runter, ohne sich auch nur mit einem einzigen Wort zu beschweren!

Seufz…eine Ruhe! Wie schön entspannend kann grillen sein!

geschrieben: Sommer 2010

Titelbild: Holzkohlegrill – Foto (privat)

© 2021 Ingo M. Ebert
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk (Text) darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Autoren wiedergegeben werden.

Schaschlik

Schalom Schaulustige, schrullige Schickeria!

Schaffensdrang schwächelt. Schlimmer Schlendrian.

Schlemmerparty schlägt Schönheitswettbewerb.

Schlechter Scherz!

Schweren Schwenkgrill schruppen, schmutzige Schwerstarbeit, schlimme Schikane.

Schaschlikspieße schärfen. Schwertkampf.

Schweriner Schwein schlachten, schreckliches Scharmützel!

Schalotten schälen, schneiden. Schnipp-Schnapp, Schnittlauch schnippeln. Schweinefleisch schnitzeln.

Schaschlikgewürze schütteln, schmackhaft scharf.

Schwarzes Schüttgut schwelt schon!

Schweinefleischstückchen schön schichten. Schonend Schmoren.

Schampus schlürfen, Schluckauf. Schwindelig. Schwächeanfall.

Schönwetterwolken schweben. Schlaraffenland. Schäferhund, Schafe schweigen.

Schwitzen! Schwimmen schwierig. Schwimmbad schließt schon.

Schatz schaut schlapp. Schnurrt: Schnelles Schläfchen?

Schattiges Schlafzimmer. Schnick, Schnack, Schnuck. Schwerer Schlaf.

Schnarchen schrecklich! Schwach schallisoliert.

Schreckerwachen, schwant schlimmes!

Schafsgalopp. Schriller Schrei! Schockiert, schwerer Schicksalsschlag.

Scheibenkleister! Schaschlik schwarz, Schinkenbrot schimmlig!

Schöner Scheiß!

Mai 2021

Titelfoto: Photo by Artem Beliaikin on Unsplash

© 2021 Ingo M. Ebert
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk (Text) darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Autoren wiedergegeben werden.

Foto: privat

Mein Tipp:

Schaschlik – russische Art

Zutaten:

20 Grillspieße/ Metallspieße kaufen, z.B. in deinem Russenmarkt oder im Netz
2 Zehen Knoblauch
10 Zwiebeln
75 ml Essig
50 l Mineralwasser mit Kohlensäure
3 EL Olivenöl 
1 TL Salz
1 TL Pfeffer

Zubereitung:

  1. Das Schweinefleisch in ca. 3 x 3cm große Stücke schneiden. Bitte nicht zu dünn, sonst wird das Fleisch trocken, aber auch bitte nicht zu dick, sonst ist es außen kross und innen roh.
  2. Den Gefrierbeutel öffnen und das geschnittene Fleisch hineinlegen (Alternativ eine Schüssel mit Deckel, gut schütteln)
  3. Die Zwiebeln in große Stücke schneiden, Knoblauch pressen und in den Gefrierbeutel füllen
  4. Salz und Pfeffer hinzugeben
  5. Mineralwasser, Essig und das Olivenöl in den Gefrierbeutel geben
  6. Den Gefrierbeutel dicht verschließen und das Fleisch im Beutel kneten damit sich alles gut verteilt und jedes Stück Fleisch eingelegt ist.
  7. Ab in den Kühlschrank damit das Schaschlik Fleisch am Folgetag schon mariniert ist.
  8. Am Folgetag den Beutel öffnen und ca. 5-6 Fleischstücke auf die einzelnen Spieße ziehen.
  9. Ab auf den Grill mit den Spießen

Auf Tellern mit Brot anrichten und genießen. Dazu passt stilgerecht russisches Bier und Wodka.

Quelle: https://schaschlik-grill.de