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ingo

Vorwort

Laut Aussage von Abbudin aus dem Irak, ein entfernter Nachfahre des legendären Aladins, ist der Original Fliegende Teppich verschollen, wahrscheinlich inzwischen im Besitz eines russischen Oligarchen oder der saudischen Königsfamilie. Es kann gänzlich nicht ausgeschlossen werden, dass es noch weitere fliegende Teppiche im Vorderen Orient gab oder gibt. Deshalb mein Rat, halten Sie immer die Augen offen und nutzen die beiliegende Bedienungsanleitung, falls Sie einen fliegenden Teppich erben oder auf einen orientalischen Basar kaufen sollten.

Lesen Sie dazu diese Hinweise bitte gut durch und beachten Sie diese auch beim Betrieb. Heben Sie diese Informationen bitte gut auf und geben Sie diese auch an andere Verwender weiter.

Gebrauchsanweisung für einen fliegenden Teppich

Altersempfehlung: ab 14 Jahren mit Einführung durch erfahrene Erwachsene.

Technische Daten: (Standard- / Luxus- Ausführung)

  • Länge: 1 – 4m             Breite: 0,6 – 3m                Höhe des Flores: 2-6cm
  • Fransen-/Kordellänge:   10-30cm
  • Material: Wolle, Seide, Goldfäden                       Stil: Isfahan
  • Fluggeschwindigkeit:  max.12-28 kn    
  • Flughöhe:  0- 15km, empfohlene Reisehöhe zw. 2000m und 4000m
  • Maximale Reisedauer:  unbegrenzt                  empfohlene Reisegeschwindigkeit:  15 kn
  • Maximale Anzahl Reisender: 1 – 15, je nach Größe (ca.1qm pro Person)

Sicherheitsinformationen, Wartung und Pflege, Besonderheiten zum Flugbetrieb

  1. Wichtig: Vergewissern Sie sich regelmäßig, dass der Teppich vollständig ist und keine sichtbaren Schäden aufweist, z.B. durch unsachgemäße Lagerung oder Transport. Sollten Sie eventuelle Löcher, undefinierbare Farbschäden o.Ä. entdecken, fragen Sie den örtlichen Teppichhändlers Ihres Vertrauens, ob eine Beeinträchtigung des Flugbetriebes zu erwarten sei. Größere Löcher auf jeden Fall reparieren lassen (Absturzgefahr)!
  2. Benutzen Sie den Teppich ausschließlich im ausgerollten Zustand. Dabei sollte die Oberseite auch nach oben zeigen. Eine Ausrichtung nach Norden oder Süden ist nicht zwingend erforderlich, je nach Reiseziel wäre es aber hilfreich. Prüfen Sie Ihre Umgebung, ob ein sicherer Start gewährleistet ist.
  3. Bei Nutzung in geschlossenen Räumen beachten Sie bitte die Mindestdeckenhöhe von 5m. Es sollten sich auch keine Gegenstände in Flughöhe befinden, um eine schmerzhafte Kollision zu vermeiden.
  4. Bei Nutzung im öffentlichen Flugraum gelten die Vorschriften und Gesetze des jeweiligen Landes. Bitte prüfen Sie im Vorfeld, ob bei einer Überquerung der Grenzen ein Visum und andere offizielle Einreiseformalitäten beachtet werden müssen.
  5. Vermeiden Sie Feuer oder andere mechanischen Einflüsse, die die Struktur des Teppichs beschädigt oder zerstört. Das gilt vor allem während des Flugbetriebes! Betreiben Sie den fliegenden Teppich möglichst nicht bei großer Kälte, da die Leistungsfähigkeit nachlässt.
  6. Flugumgebung: Suchen Sie sich zum Betrieb des fliegenden Teppichs eine Umgebung mit ausreichend freier Fläche. Seien Sie sich der Gefährlichkeit eines vollbesetzen Teppichs bewusst und sorgen Sie dafür, dass keine Kinder und Tiere, aber auch keine Gegenstände von dem Flugbetrieb gestört werden können. Sie sind dafür verantwortlich, dass sich alle gefährdeten Lebewesen und Gegenstände weit außerhalb des Flugbereiches befinden und rechtzeitig gewarnt werden. Halten Sie selbst ausreichend Abstand von Helikoptern, Flugzeugen und anderen unbekannten Flugobjekten im Betrieb.
  7.  Wartung und Pflege:  Bei orientalischen Teppichen bilden Kette und Schussfäden das Fundament, während der Flor Verschleißfestigkeit verleiht. Für die Lebensdauer des Teppichs ist regelmäßige Reinigung wichtig. Sand und Grus im Teppich sind schädlich; der Verschleiß macht sich zuerst an Fransen und Längsseiten bemerkbar.
  8. Denken Sie auch daran, dass ein fliegender Teppich in erster Linie eine praktische Funktion erfüllen soll, nämlich das Fliegen. Handgeknüpfte Teppiche sind verschleißfest. Die normale Verwendung bietet keinen Anlass zu Befürchtungen hinsichtlich vorzeitigen Verschleißes.
  9. Bei längeren Verwendungspausen rollen Sie den Teppich zusammen und lagern Sie ihn kühl und trocken. Alle drei Monate sollte der so verwahrte Teppich wieder ausgerollt und gesaugt werden. Der Teppich darf vor dem Zusammenrollen weder feucht oder gar nass sein! Verwahren Sie die Teppichrolle liegend, damit sich der Teppich nicht verformt. Achten Sie bei der Auswahl des Lagerorts, dass der Teppich keinen schädlichen Insekten oder Nagern ausgesetzt ist.
  10. Empfehlung: Lassen Sie in regelmäßigen Abständen eine Wartung bei einen autorisierten Dschinni vornehmen.

Flugbetrieb

Start:  Als Pilot nehmen Sie am vorderen Ende des Teppichs, in Flugrichtung, im Schneidersitz Ihren Platz ein. Eventuelle Passagiere setzen sich dahinter. Gepäck wird am Ende des Teppichs gesichert verstaut.  Für ausreichende Rundumsicht muss gesorgt werden. Mit der linken Hand greifen Sie, je nach Modell, nach der linken goldenen Quaste (bei der Standardausführung die linke Ecke). Mit der rechten Hand entsprechend die rechte goldene Quaste bzw. rechte Ecke des Teppichs.  Dann ziehen Sie vorsichtig mit gleicher Kraft gleichzeitig beide Enden zu sich nach hinten. Mit der Zugkraft bestimmen Sie die Geschwindigkeit. Je höher die Startgeschwindigkeit, desto kräftiger hebt der fliegende Teppich ab. Nehmen Sie den Zug zurück, sinkt der Teppich.

Trimmen: Der Teppich sollte gleichmäßig mit dem Gewicht der Passagiere und Gepäck belastet und aus getrimmt werden, um eine ungewollte Flugrichtung oder Drehbewegungen um die eigene Achse zu verhindern.

Steuern: Das Steuern erfolgt ebenfalls mit der linken und rechten goldenen Quaste bzw. Ecke des Teppichs. Um eine Flugkurve nach links vorzunehmen, ziehen Sie die linke goldene Quaste nach links oben, links mittig oder links unten, je nach gewünschter Flugrichtung. Für Rechtskurven gilt das gleiche Prozedere.

Landen: Nehmen Sie nun den Zug gleichmäßig zurück und lassen den Teppich langsam sinken. Kurz vor dem Aufsetzen auf dem Boden, sollten beide Quasten bzw. Ecken nach vorn, parallel zum Teppichboden verlaufen. Erst nach erfolgter sicherer Landung die Quasten loslassen.

Bei Beachtung aller oben genannter Punkte sollten Sie viel Freude und Spaß mit Ihrem fliegenden Teppich haben. Für Schäden durch unsachgemäßen Gebrauch wird keine Haftung übernommen.

März 2019 – Ingo Ebert, Diplomwissenschaftler für fliegende Orient-Teppiche (VHS)

Titelbild: Foto (privat)

© 2020 Ingo M. Ebert
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Autoren wiedergegeben werden.

Das Leben ist voller Geschichten. Es gibt ernsthafte, lustige, unglaubliche, wahre und erfundene Geschichten. Seitdem ich immer wieder mal ein paar Geschichten aus meinem Leben aufgeschrieben hatte, entwickelte sich bei mir der Wunsch, diese eines Tages mal gesammelt in einem Werk zusammenzufassen.

Diese Geschichten habe ich zum größten Teil tatsächlich selbst erlebt.
Sie wurden mit etwas Humor und Fantasie aufgepeppt, um sie unterhaltsamer zu gestalten. Falls jemand wissen möchte, was wirklich wahr ist, bitte mich einfach direkt fragen.
Ansonsten einfach diese Geschichten mit einem Augenzwinkern lesen.
Im Rahmen meines Volkshochschulkurses sind weitere Geschichten entstanden, die größtenteils reine Fiktion sind, auch wenn manchmal Personen aus meinem Umfeld dafür Pate standen.
Wenn Ihr Euch darin wiedererkennt, dann freut Euch, dass ihr hier verewigt worden seid.
Ein großes Dankeschön geht an Katja und Sven, denn ohne sie würde es diese Seite gar nicht geben!
Außerdem möchte ich mich bei Tina Ebert und Vanessa Schubert bedanken, welche als meine Mentoren die Geschichten betreut haben.
Liebe Grüße an den VHS-Kurs unter der Leitung von Gabriele Janz.

Ich wünsche Euch viel Vergnügen beim Lesen.

Euer

Ingo


PS: Hinweise, Kritiken und Verbesserungsvorschläge werden gern entgegengenommen.

Ohne Gew(a)ehr

Guten Morgen, Schubert Reisen, mein Name ist Ebert, was kann ich für Sie tun?“
„Hallo, kann man ein Wassergewehr auf einen Flug einfach so mitnehmen oder muss es angemeldet werden?“
„Sie meinen sicher eine Wasserpistole! Soll, die mit in die Kabine oder ins Gepäck?“
„Nein, ins Gepäck. Muss sie nun angemeldet werden oder nicht?“
„Wie groß ist denn die Wasserpistole?“ „So circa 1 m!“
„Hm, also wenn das Kind seine Wasserpistole in den Koffer rein bekommt, muss es nicht extra angemeldet werden.“
„Nein, nicht mein Kind, mein Mann will seine Wasserpistole mitnehmen!“
„Aha, ok, na wenn er die halt braucht, kann er sie auch ohne Anmeldung mitnehmen.“
„Ja, er möchte damit auf Fische schießen!“
„Ähm (bluink.. der Groschen ist gefallen) … ach so, Sie meinen sicher eine Harpune?“
„Ja, genau!“
„Kein Problem, auch ohne Anmeldung!“ (sich das Lachen verkneifend)

Live-Mitschnitt – Telefon vom 23.07.2010 (kein Witz)

© 2020 Ingo M. Ebert Titelbild: Foto (privat)
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Autoren wiedergegeben werden.