Deprecated: Optional parameter $output declared before required parameter $attr is implicitly treated as a required parameter in /mnt/web522/b2/81/54430681/htdocs/dwl/wp-content/themes/brook/framework/functions/gallery.php on line 11 Meine erste Mittelohrentzündung | Das wahre Leben

Meine erste Mittelohrentzündung

Ich hatte als Kind nie Probleme mit meinen Ohren.

Deshalb wunderte ich mich eines Tages, wieso ich Wasser im Ohr hatte, schlecht hörte und es auch nach Tagen nicht rauskam. Das war Anfang März 2018.

Erst mal zum HNO-Arzt. Dort angekommen bekam ich meinen ersten Anranzer von der Schwester, wieso ich nicht vorher angerufen hätte, während sie belehrend auf ein Schild auf dem Anmeldetresen zeigt. Tut mir echt leid, aber ich war seit Jahrzehnten bei keinem HNO-Arzt und bei diesem noch nie vorher gewesen. Wie sollte ich also wissen, dass man als Akut-Patient vorher anrufen soll?

Nach dem wir das geklärt hatten, durfte ich ausnahmsweise bleiben und mich im Wartesaal zu den anderen Opfern gesellen.

Nach nur zwei Stunden durfte ich zum Arzt rein. Ich sagte: „Ich habe Wasser im Ohr, es kommt aber nicht raus.“ Er schaute in mein Ohr und meinte: „Geht auch nicht, da ist das Trommelfell dazwischen. Dann nehmen Sie mal eine Woche ein schleimlösendes Mittel und es wird dann sicher ablaufen. Auf Wiedersehen.“ Etwas ratlos, wie es einfach so ablaufen soll, wenn es bisher nicht abgelaufen war, unternahm ich den Selbstversuch mit dem schleimlösenden Mittel Sinupret.

Es wurde nicht besser und so war ich eine Woche später wieder da, natürlich vorher angerufen, bin ja lernfähig. „Hm, ist nicht abgelaufen, dann stechen wir mal ein Loch ins Trommelfell!“

Da der Druck im Mittelohr inzwischen zugenommen hatte und die Gefahr bestand das mein Trommelfell rausgesprengt werden könnte, erschien mir das als eine sinnvolle Maßnahme.

Das Loch zu stechen war keine große Sache und es begann, vor allem in der Nacht, Flüssigkeit abzulaufen. Dem Fleck nach auf meinem Kissen zu beurteilen, hatte der Arzt anscheinend zu tief gestochen und ich hatte Angst, dass mein gesamtes Gehirn auslaufen könnte. Was zum Glück nicht passierte, es hörte auf zu laufen und die Schmerzen nahmen zu.

Also wieder zum HNO-Arzt. Inzwischen kannte man mich dort und ich war nach einer halben Stunde warten wieder bei meinem Arzt. „So, jetzt haben wir eine prächtige Mittelohrentzündung!“, freute er sich und verschrieb mir ein paar entzündungshemmende Mittel und Ohrtropfen.

Nach weiteren 14 Tagen und keine Linderung war ich wieder da. „Die Flüssigkeit muss ablaufen können.“ „Ach was?“ „Ich schneide jetzt ein kleines Loch in Ihr Trommelfell und sie bekommen ein Titan-Röhrchen eingesetzt, damit sich das Loch nicht wieder schließen kann.“

Großartige Sache, warum erst jetzt, wollte ich noch fragen, aber bei so einer komplizierten Operation sollte man nicht stören. Ich hatte da schon viel gelesen, was einem so alles dabei passieren kann, wie z. B. eine vergessene OP-Schere im Gehörgang.

Und es lief wieder! Vorerst, aber die Schmerzen wurden nicht besser. Nach weiteren 10 Tagen hielt ich es nicht mehr aus. Zum Glück war in der Praxisgemeinschaft diesmal ein anderer Arzt da.

„Jetzt hat sich auch noch Ihr Trommelfell entzündet.“ lautete die Diagnose. Da kann man nicht meckern, wenn schon entzündet, dann richtig. Jetzt war ich endlich reif für Antibiotika!

Mit Hilfe der Antibiotika, den Ohrtropfen und dem Titan-Röhrchen im Trommelfell ging es mir nach einer weiteren Woche wirklich besser.

Nachdem sich die Flüssigkeit aus dem Mittelohr verflüchtigt hatte, zog ich nun über das Röhrchen im Ohr Nebenluft. Das war zwar unangenehm, dafür aber praktisch. Falls ich mal von einem Agenten entführt werden sollte und er mich mit der Gesicht-in- das- Klowasser- tauchen-Methode foltern will, kann ich beruhigt mit dem Ohr weiteratmen.

Beim Niesen oder tief ausatmen pfiff die Nebenluft mit einem Trompetenton aus dem Ohr. Man könnte sicher mit etwas Übung auch ein Trompeten-Solo-Konzert geben.

Das Titan-Röhrchen beeinträchtigte auch die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells, was zu interessanten Gesprächen führte. Mal ein Beispiel aus der Praxis:

  • Moin Ingo, wie geht es Deinem kranken Ohr?
  • Wie bitte?
  • Ah, hat sich schon erledigt.
  • Venedig?
  • Nein, ist schon gut!
  • Wer ist Knut?
  • Was macht Dein Oooohhhrrr? (lauter)
  • Ich bin nicht im Chor!

Es ging eben nichts über eine gepflegte Konversation.

Foto: in der HNO-Praxis (privat)

Der HNO-Arzt meines Vertrauens machte mir Mut: „Lassen Sie mal der Natur etwas Zeit, das wird schon wieder, in ein oder zwei Jahren. Und wenn nicht, der Hörakustiker gegenüber freut sich auf ihren Besuch.“

Ob die beiden sich kennen?

Auf jeden Fall habe ich bei der Volkshochschule einen Kurs in der Gebärdensprache gebucht, man kann ja nie wissen.

Juni 2018

Teil 2

Einen Monat später hatte ich wieder das Gefühl von Wasser im Ohr. Es bewegte sich beim Umdrehen hin und her, sodass ich nun ständiges Meeresrauschen im Gehörorgan hatte. Ich liebe das Meer über alles, schließlich bin ich ein alter Seebär ohne Schiff, aber irgendwann nervte es doch und ich bin wieder zum …na … richtig, meinem Lieblings-HNO-Arzt.

Nach einer kurzen Wartezeit saß ich auf dem großartigen Stuhl, welcher sich wie ein Karussell drehen lässt. Hui, machte das Spaß! Der gute Mann unterbrach meine ausgelassene Freude und bemerkte trocken, dass sich das Röhrchen zu gesetzt und sich nun dahinter wieder Flüssigkeit gesammelt hatte. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, welche Therapie jetzt geplant war.

Es musste ein Röhrchen mit größerem Durchmesser eingesetzt werden. Ich sah meine Trompeten-Solo-Karriere in Gefahr. Aber es nützte nichts und so kam ich in den Genuss meiner allerersten Vollnarkose. Das war wirklich eine berauschende Erfahrung. Das alte, zu kleine Titan-Röhrchen wurde während einer hoch komplizierten und langwierigen Operation entfernt. Die honigartige zähe Flüssigkeit abgesaugt und ein neues Röhrchen mit Sage und Schreibe einer 0,5 mm durchmessenden Öffnung abermals eingepflanzt. Nachdem ich zusätzlich genügend eigene Erkenntnisse zum Thema Pflegenotstand in Krankenhäusern gesammelt hatte, durfte ich am Abend wieder nach Hause.

Foto: Photo by Artur Tumasjan on Unsplash

Die versprochene sofortige Verbesserung der Hörleistung blieb aus. Begründung vom Arzt: Durch die OP war das Trommelfell geschwollen, würde sich aber bald bessern. Da ich ein gutgläubiger Mann bin, wartete ich weitere zwei Wochen auf das Wunder. Es trat nicht ein, sondern ich bekam 14 Tage später starke Ohrenschmerzen. Das Trommelfell war wieder entzündet. Das kam mir bekannt vor, quasi Routine. Und eine weitere Antibiotika- Kur stresste meine Darmflora.

Bei der Gelegenheit fragte ich, wie und wann das neue schöne größere Röhrchen denn meinen geliebten Gehörgang verlassen werde? Die Antwort stimmte mich zuversichtlich: „Das dauert und fällt irgendwann von allein raus.“ Ich hoffte, das Röhrchen kennt die richtige Seite des Trommelfells, nicht das ich dann zum Meeresrauschen noch ein metallisches Klappern in meinen Kopf gesellte.

Dem Titan-Röhrchen gefiel es anscheinend in meinem Innenohr. Jedenfalls verhielt es sich ruhig, machte keinen Stress und blieb anscheinend da, wo es eingesetzt wurde. Meine Hörleistung war weiterhin gestört und ich hatte immer noch das Gefühl von Watte im Ohr.

Doch kurz vor Weihnachten bekam ich wieder starke Schmerzen. Ich hörte auf den Rat meiner Frau, meiner Freunde, der Hausgemeinschaft und den Arbeitskollegen und zog nun die Meinung eines zweiten Sachverständigen hinzu, wechselte also den HNO-Arzt. Die Praxis sah im Vergleich zur Ersten etwas altmodischer aus.

Der neue HNO-Arzt, dieses Mal ohne Doktortitel, schaute mir in das rechte Ohr. Er stellte fest, dass mein Paukenröhrchen anscheinend ein Wanderröhren war und sich auf den Weg gemacht hat, sich in den Gehörgang einzugraben. Ohne Betäubung und was noch schlimmer war, ohne Vorwarnung, packte er den Übeltäter und riss ihn mit Stumpf und Stiel raus. Jetzt lief wieder Flüssigkeit aus dem Ohr, nun war es Blut.

Ich bekam Cortison Tabletten und einen hübschen Verband. Auch wenn die Schmerzen nachließen, das Problem mit der Hörleistung und dem Gefühl von Flüssigkeit im Ohr blieb. Das sei reine Einbildung und ich sollte mich damit anfreunden, mir ein Hörgerät anpassen zu lassen. Ich blieb hartnäckig und erkämpfte mir zwei Monate später eine Cortison-Behandlung intravenös. Das Rauschen und Klopfen ließen nach der dritten Infusion nach. Dafür hatte ich nun ein leises Zischen und einen ständigen Ton, der mich sehr stark an das Piepen des Testbildes im Fernsehen erinnerte, als es nur zwei Programme gab. Ob das nun ein Fortschritt war? Inzwischen hatten wir Juni 2019.

Foto: die Atmungsorgane (privat)

Teil 3

Mein Vertrauensvorschuss war aufgebraucht. Der zweite HNO-Arzt konnte mir nicht helfen und verschrieb mir ein Hörgerät zur Probe, ich bräuchte auch keinen Pfennig dazu bezahlen. Mir reichte es! Ich zog innerlich eine Reißleine.

Auf Empfehlung wendete ich mich an eine Praxis außerhalb von Osnabrück. Die Gemeinschaftspraxis machte einen modernen und netten Eindruck. Ich wartete gerade mal eine halbe Stunde, ohne Voranmeldung.

Herr Doktor war mir gleich sympathisch. Er war der Erste, welcher nicht nur in mein Ohr schaute, sondern auch noch in die Nase! Siehe da: Polypen. Das erklärte zumindest die schlechte Belüftung und das ständige Gefühl von verschlossener Nase. Er war auch der Erste, welcher mich zu einer Computertomografie schickte. Er diagnostizierte ein Cholesteatom. Eine chronisch-eitrige Entzündung des Mittelohrs mit Knochendestruktion. Eine Operation sei unvermeidlich. Mit gemischten Gefühlen wartete ich nun auf das Gespräch im August mit dem Professor im Marienhospital.

Nach einer Stunde Wartezeit in der HNO-Klinik im Marienhospital wurde ich untersucht und mein Gehör getestet. Zwei Ärzte schauten mir nacheinander in die Lauscher und stellten fest, dass meine Hörleistung auf dem rechten Ohr eingeschränkt sei. Ach was? Nach einer weiteren halben Stunde allein im Behandlungsraum nahm sich der Professor zehn Minuten Zeit für mich. Zwischendurch war er acht davon zum Telefonieren vor der Tür, aber immerhin in den anderen 120 Sekunden war er sehr effektiv.

Fachmännisch schaute er mir, richtig, ins Ohr. Dann noch kurz auf die CD-Aufnahme meines Schädelinneren, um die Diagnose zu stellen. Es war kein Cholesteatom, nur eine chronische Entzündung des Innenohrs, weil die Belüftung nicht stimmte. Ich kannte das von der Arbeit, jede Stunde einmal, für drei bis fünf Minuten durchlüften. Doch wie sollte ich das in meinem Fall praktisch umsetzen? Das Mittelohr wird durch die Ohrtrompete, die auch Tuba auditiva oder Eustachische Röhre genannt wird, belüftet. Professor S. schlug also vor, die Eustachische Röhre mit einem Katheter zu erweitern und zeitgleich ein Paukenröhrchen in das Trommelfell zu setzten und so eine bessere Belüftung, quasi Durchzug, im Ohr zu erzeugen. Was sollte ich sonst machen? Es wäre auch nur ein kleiner, unkomplizierter Eingriff unter Vollnarkose mit einem Tag Aufenthalt im Krankenhaus.

Da ich im Oktober nichts weiter vorhatte und schon lange nicht mehr im Klinikum war, willigte ich auf einen weiteren Versuch ein. Hatte ich eine Wahl?

August 2019

Foto: Behandlungsliege beim HNO-Arzt (privat)

Teil 4

Am Montag, den 14. Oktober war es dann so weit. Ich sollte pünktlich um 09:00 Uhr nüchtern auf der Station sein. Als ob ich morgens schon saufen würde? Bis 13:00 Uhr durfte ich dann warten, ohne einen Schluck Wasser oder etwas zu essen. Weitere zwei Stunden später wurde ich zur Operation geschoben. Die Narkoseärztin fragte mich freundlich, wie es mir geht. Bestens, ich war kurz vor dem Vertrocknen! Ich bekam eine Infusion, damit ich die Kraft hatte, allein auf den OP-Tisch zu klettern. Dort machte ich es mir, so gut es ging bequem, aufpassend, die vielen Schläuche und Kabel an mir nicht durcheinanderzubringen. Wer schon mal eine Narkose bekommen hat, kennt das, ich sollte bis drei zählen, kam dieses Mal sogar bis fünf! Alle waren begeistert, nur die Narkoseärztin nicht. Wieso eigentlich?

Ich kam wieder zu mir und hörte das erste Mal seit Jahren auf beiden Ohren gleich gut. Was für ein gutes Gefühl. Das hielt aber nicht lange, den nun schwoll alles wieder nach dem Eingriff an. Ist normal!

Ich hatte ein Dreibett-Zimmer. Irgendwie war ich noch müde und wollte einfach nur schlafen. Mitten in der Nacht gab es einen lauten Knall, etwas schweres Weiches fiel auf mich. Ich war hellwach. Mein Bettnachbar war im Dunkeln aufgestanden, hatte das Gleichgewicht verloren und war mit dem Nachtisch auf mein Bett geknallt. Mein Handy schwamm mit dem Buch zusammen eine Runde im Mineralwassersee unter der Koje. Sonst war nichts weiter passiert, aber durch den Schreck war ich hellwach. Ich habe den Rest der Nacht nicht mehr geschlafen, denn bei jedem Rascheln oder bei jeder Bewegung im Nachbarbett hatten bei mir die Alarmglocken geläutet. Ich schwor hier keine weitere zu verbringen! Zum Glück war am nächsten Morgen bei der Nachuntersuchung alles in Ordnung. Ich durfte am Mittag nach Hause.

Am Sonntag derselben Woche wollte ich nach Malta zum Sprachurlaub fliegen. Diese Reise war mehr als ein halbes Jahr im Voraus gebucht worden. Am Freitag hatte ich kein gutes Gefühl im Ohr, mittlerweile kannte ich mich damit aus. Deshalb bin ich sicherheitshalber nach Georgsmarienhütte zum HNO-Arzt zur Kontrolle gefahren. Dort wurde dann festgestellt, dass das Paukenröhrchen schief sitzt und somit das Trommelfell reizt. Nun begann eine höchst unangenehme und schmerzhafte Prozedur: der Versuch das kleine Röhrchen mithilfe von spitzen Gerätschaften in die richtige Lage zu zwingen. Ich war der Ohnmacht nahe, als der junge Doktor auf einmal „Ups“ sagte. Ich ahnte Schlimmes. Jetzt hatten wir den schon beim ersten Titanröhrchen vorher gesagten Supergau. Das Röhrchen war nach innen reingefallen! Ich hatte das metallische Scheppern deutlich gehört. So als würde eine leere Dose auf die Fliesen fallen.

 „Nicht weiter schlimm. Ich schneide Ihnen jetzt einen größeren Schlitz ins Trommelfell, hole das Teil wieder raus und setze Ihnen ein neues Röhrchen wieder ein. Was halten Sie davon?“ War der Mann wahnsinnig? Bei dem Gedanken ging mein Kreislauf sofort K.O.! „Wie wäre es mit einer örtlichen Betäubung?“ versuchte ich schwach. „Geht leider nicht, Sie haben ein Loch im Trommelfell, da würde die Betäubung auch das Gleichgewichtsorgan betäuben. Das wollen sie bestimmt nicht, Kotzen und nicht mehr laufen können!“ Nein, das wollte ich tatsächlich nicht, aber auch keine weiteren Experimente in meinem geschundenen Innenohr. „Was wäre die Alternative?“ „Wir lassen das jetzt so, das Trommelfell kann heilen und in 14 Tagen schneiden wir alles wieder auf, dann mit einer örtlichen Betäubung.“ Ok, damit konnte ich leben. Ich hoffte inständig, dass das Klappern in meinem Kopf, bei jedem Sprung oder beim nach vorne beugen nicht so laut zu hören war. Wenigstens konnte ich in meinem Malta Urlaub normal schwimmen und schnorcheln. Das war das einzig Positive daran.

Oktober 2019      

    

Foto: Photo by Christof Görs on Unsplash

Letzter Teil und Ende

Der Malta-Urlaub wurde ohne besondere Vorkommnisse beendet.

Ich hatte beim Baden, Tauchen und Fliegen keine Probleme gehabt. Der erwartete Supergau in Malta am Flughafen war auch ausgeblieben. Anscheinend hat es die einheimischen Sicherheitskräfte nicht interessiert, dass ich mit Metall im Gehörgang fliegen wollte. Andererseits war mir so eine wahrscheinlich unangenehme Entfernung des Metallstücks am Flughafen erspart geblieben.

Meinen anschließenden Besuch zu Hause beim HNO-Arzt wickelte ich routiniert ab.

Wie versprochen, konnte mein Trommelfell nun betäubt, geöffnet, altes Röhrchen entfernt und mit einem neuem Paukenröhrchen verschlossen werden. Das es trotz Betäubung wieder sehr unangenehm war, möchte ich an dieser Stelle nur kurz erwähnen.

Der Arzt war auch besser vorbereitet und legte mich gleich in die Waagerechte.

Mein Trommelfell kannte sich inzwischen auch gut damit aus und hat dieses Mal nicht rumgezickt. Es stieß das vierte Titanröhrchen unspektakulär nach 6 Wochen einfach ab. Sogar in die richtige Richtung, nach außen.

Mein Gehör ist immer noch reduziert und das Rauschen und Pfeifen ist geblieben. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und schätze diesen Vorteil, dass ich ohne Ohrenstöpsel auch bei lauten Außengeräuschen ruhig schlafen kann. Das Rauschen übertönt alles!

Außerdem kann ich jetzt viel überzeugender im Alltag und Beruf behaupten:

„Das habe ich nicht gehört!“

März 2020

Titelfoto: Das menschliche Ohr (privat)

© 2021 Ingo M. Ebert
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