Unter dem Motto:
Du weißt es und doch machst du es
Es war eines dieser typischen Ferienwochenenden im Mai 2021 und wir machten das, was gefühlt alle machten. Ab auf die Autobahn in Richtung Ostsee. Auch wenn das nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung wirklich gilt, aber die Nummernschilder aus unserer Region waren zahlreich auf dem Highway zum Wasser vertreten. Also bleiben wir dabei, dass es alle machten, wieso sonst sollten sich die Autos auf der Autobahn stauen.
Wir leisten demzufolge unseren Beitrag zu gleich drei amtlichen Staus an diesem Wochenende. Klar bedingt dadurch, dass wir uns ausgerechnet haben, dass wir ab 17 Uhr in unserer Ferienwohnung einchecken können und der Slot lediglich zwei Stunden offen ist, danach müssten wir dann in ein entlegenes Gebäude, kurz, es wäre möglich auch später noch einzuchecken, wenn auch nicht ganz so bequem. Beim Start haben wir nur halbherzig den Gedanken an die Staus verloren.
Und was dieser Tage dazugehört, für uns aber in dieser Form noch neu ist, der Corona-Test. Also alle Mann und Frau ins voll bepackte Auto, ab zum 10 km entfernten Container beim Supermarkt, einmal ins Plastik-Schnaps-Glas spucken. Mutti hat an alles gedacht, nur nicht an die beiden Pässe der Kinder. Aber ohnehin hatten wir schon festgestellt, dass wir die Anmeldebögen für den Ostseeaufenthalt zu daheim auf dem Esstisch haben liegen lassen. Die 20 Minuten Wartezeit sind damit auch bestens verplant, statt langweilig unter anderen Wartenden auf das Testergebnis zu warten, Papi mit den Kiddies noch mal nach Hause, Pässe und Anmeldebögen holen und Mutti geht noch mal in den Supermarkt, die letzten Lücken des Reisegepäcks füllen, so wie ein bisschen Wegzehrung besorgen. Schließlich fällt einem im Supermarkt immer noch mal etwas ins Auge, wenn man schon mal da ist. Ach, da Opi an diesem Tag auch noch Geburtstag hat und es nicht mal ein Umweg ist, sind auch noch ein paar Hanseaten und Mandelhörnchen dabei.
Die Vorbereitung
Vorbereitung ist alles, wir haben alle Zeit der Welt, also wird aus dem wir bringen eben mal kurz noch etwas vorbei ein kleines Kaffeekränzchen. Auf die Frage von Omi: „Wie lange fahrt ihr?“ Ein grobes „zwei Stunden“ in der Antwort. „Och, wir waren gestern nach einer Stunde an der Ostsee“, das Übliche zur Autobahn hin und Parkplatzsuchen in Scharbeutz nicht eingerechnet. Außerdem war deren Abfahrt locker 50 km eher. „Aber auf den letzten Kilometern ist noch eine Baustelle, da müsst ihr Zeit einrechnen“. Also nachdem Omi und Opi unsere Ferienplanung übernommen haben, sind wir auch locker 45 Minuten später dran als geplant. Zeit haben wir aber noch im Überfluss, es ist noch nicht ganz 15 Uhr und in zwei Stunden beginnt ja erst die Schlüsselübergabe. Wir haben also alles im Griff.
Haben wir jetzt alles? Jawoll, wir sind abreisefertig. Also ab auf die Autobahn, ein oder zwei Staus voraus, Omi mit einem letzten Tipp: „Fahrt doch vorher ab und nehmt die Landstraße!“. Ein Tipp, der sich meistens nicht lohnt, einfach weil es nicht einmal ein Geheimtipp ist und gefühlt mehr Ferienfahrer diesem folgen als die, die letztlich im Stau stehen. Fazit, die Ausweichwege werden mindestens genauso verstopft sein, außerdem wird man auf diesen Nebenwegen nervös, weil man die Gegend nicht kennt und die Orientierung und das Zeitgefühl für die übrige Strecke nicht stimmt. Wir bleiben also bei dem Plan, die Autobahn zu nehmen und den Stau mitzufahren. Natürlich in der stillen Hoffnung, dass das Schlimmste schon durch ist und wir am besten gar keinen Stau mehr fahren müssen. Gleich sind die Überlegungen da, was wir mit der Zeit vor 17 Uhr denn anfangen wollen. Schon mal ab an den Strand, auch wenn das Wetter nicht sonderlich einladend ist.
Auf der Autobahn
So fahren wir jetzt fünf Minuten, wechseln auf unsere Zielautobahn und wow, dieser Stau kommt jetzt unerwartet. Immerhin geht es im stockenden Verkehr zwar langsam, aber gleichmäßig voran. Alle Strandpläne vorab sind schlagartig ins Wasser gefallen, jetzt müssen wir einmal rechnen. Gleich zu Beginn 10 km stockender Verkehr, also nicht so stauig, dass diese Autokolonne im Radio erwähnenswert wäre. Wir rechnen einmal 30 Minuten ein und landen schon kurz nach 17 Uhr. Wieder kommt die Hoffnung durch, dass der finale Stau kurz vor dem Ziel nicht so schlimm werden wird. Ist ja nur eine Baustelle. Gleichzeitig gibt es beim Elbtunnel einen Auffahrunfall mit 10 km Stau aus Richtung Nord, der Gegenstau aus dem Süden hat aber direkt 15 km. Zum Glück ist das nicht unsere Strecke und wir lassen uns in unserem Stau langsam dahin treiben mit dem guten Gefühl, dass der andere Stau mit Sicherheit etwas langsamer vor sich geht und wir dort nicht längs müssen.
Mit Hörspiel, einigen Staumeldungsunterbrechungen und dem ersten vernaschten Proviant sind wir eine Dreiviertelstunde später vorne am ersten Stau angekommen und guten Mutes jetzt schnell voranzukommen. Allein der finale Stau hat sich in den Verkehrsnachrichten als unnachgiebig erwiesen.
Doch so weit wollen wir erst einmal nicht denken, schließlich können wir gerade mit lockeren 110 km/h flüssig unserem Wochenendziel entgegen reisen. Um uns herum rauschen die Autos, einige haben es eiliger, den einen oder anderen mit Rädern am Heck oder mit Surfausrüstung auf dem Dach lassen wir hinter uns. Siehe da: „Den hatten wir schon gleich im ersten Stau vor uns, ich erkenne den Aufkleber wieder“, verkündet unser Jüngster. „Blitzmerker“ kommt vom Großen, der diese Spielchen nicht mehr so mag und die Begeisterung von seinem jüngeren Bruder nicht teilen kann.
Ein kleines Spiel
„Wir können ja Autos zählen“, in dem Augenblick überholt uns ein gelbes Auto, im Jahr 2021 eine eher ungewöhnliche und damit seltene Farbe unter den Autolacken, dabei war es nicht einmal ein Postauto. Der Große verkündet dann schlagfertig: „Du zählst die Gelben“ und wähnt sich sicher, damit seinem kleinen Bruder die schlechteren Karten zuzuspielen. Mutti greift die leicht gereizte Stimmung auf und springt dem Kleinen bei: „Dann zählst du die Krankenwagen“ und mischt die Karten damit noch einmal neu. Also eins zu null und dabei bleibt es auch eine Weile. Kurzum, das Spiel zum Zeitvertreib auf der Urlaubsreiseautobahn ist gestorben, bevor es begonnen hat. Kurz flammt noch das Vorlesen von Nummernschildern auf, weil wir ein paar Autos überholen, auf denen sich witzige Worte ergeben. Doch auch das ebbt schnell wieder ab, da das Verständnis darüber, was jetzt genau ein witziges Nummernschild ist, am heutigen Tag zwischen den Kontrahenten eher umstritten ist, denn zur Belustigung beiträgt. Alles in allem wird es eine anstrengende Fahrt werden. Stau voraus, Stimmung im Keller. Hoffentlich nur eine Momentaufnahme, schließlich wollen wir doch alle einmal aus dem gerade sehr tristen Alltag ausbrechen.
Zudem plagt Papi am Steuer noch die Gewissheit, dass wir noch tanken müssen. Kurz vor dem Geburtstagskuchen wollte sich keiner an die Tanksäule stellen, nach dem Kaffeekränzchen war es ein Umweg, noch einmal 500 Meter zur Tankstelle zurückzufahren. Da die Autobahntankstellen aber viel zu teuer sind, wären die 500 Meter sicherlich die kürzere Alternative zu einem Autohof gewesen, aber nein, wir wollten endlich los. Man könnte auch sagen, die Vorfreude auf das Anstellen im Stau überwog. Mit Schrecken an den Füllstand greift der Gedanke um sich: „Bloß nicht im Stau ohne Benzin stehen bleiben“. Unwillkürlich kommt die Frage auf, wie weit ist es denn noch zu dem Autohof? Mutti beruhigt, der ist noch vor Lübeck, also weit von unserem Stau entfernt und die Restkilometer würden auch noch locker ausreichen.
Der Autohof ist dann auch schnell erreicht, der Preis gleich drei Cent höher als zu Hause, der nicht genommene Umweg hat sich also gelohnt und wir sind mit der Zielzeit von mittlerweile 18 Uhr auch noch eine Stunde vor Schließung des ersehnten Schnell-Check-Ins um 19 Uhr gut dabei. Natürlich noch ungewiss, was uns der finale Stau noch so einhandelt.
Aber nun ist es endlich so weit. Wir lassen Lübeck hinter uns und jeden Augenblick kann dieser Endgegner kommen. „Da vorne, Warnblinker“ heißt es kurz vom Beifahrersitz. Also Tempo drosseln, ganz zum Ärger des SUV hinter uns, der mir dann doch etwas zu sehr auf die Pelle rückt. Vor uns ein Stauende in der Kurve, sieht der das denn nicht? Und dann war es doch falscher Alarm, auf der rechten Spur ist eine Ausfahrt, das war nur einfaches Blinken, was wir wahrgenommen haben. Wir ziehen rechts rüber und der SUV hat freien Galopp. Weg ist er. Aber kurze Zeit später haben wir ihn wieder, das Stauende war eine Kurve weiter. In der Regel geht es auf der linken Spur zügiger voran, dennoch wird gleich die Reisebegleitung nach markanten Autos sondiert. Aufkleber, Nummernschilder, Farben. Man möchte seine Reisebegleitung kennen und vor allem feststellen, dass man selbst auf der schnelleren Schneckenspur ist. Die Zeit im Stau kündigt sich zudem damit an, dass es kein schleichendes Vorankommen geben wird, wir stehen. Also Stopp und Go, unsere Zielzeit rast rasant auf die 19 Uhr zu. Ein Blick zur Google-Karte verrät, dass wir aber auch gerade im tiefroten Abschnitt des Staus stecken, ein paar Kilometer weiter wird aus tiefrot immerhin ein helles Rot.
Der unvermeidbare Stau
Von hinten die Frage: „Wie lange brauchen wir noch?“ wohl wissend, dass es jetzt dauern kann. Genervt vom Steuer kommt die abkanzelnde bestimmte Antwort: „Eine Stunde“, selbst in der Hoffnung, dass das nicht ganz stimmt, um den Schnell-Check-In nicht zu verpassen. Kaum auszudenken, wie viel Wartezeit ansonsten bei der Rezeption drauf geht, weil dort dann alle anstehen, die heute anreisen und vielleicht genau neben uns hier im Stau stecken, das könnte ein langer Abend werden. Die Stimmung war von Anfang an nicht sonderlich gut, aber sie sackt gerade noch weiter runter. Dazu kommt, dass die gerade noch im Supermarkt gekauften Süßigkeiten vor allem auf der Hinterbank vernascht sind und auf den vorderen Plätzen der Zucker ausgegangen ist. Auch die Getränke sind unerreichbar im Kofferraum verpackt, da ist also gerade nichts zu machen.
Genau in dieser Situation schleicht sich ein älterer BMW mit Hamburger Kennzeichen an uns vorbei. An und für sich im Stau natürlich nichts Ungewöhnliches, doch dieser greift unwiderstehlich auf dem Standstreifen an. Zwei stylishe Fahrräder auf dem Dach, am Steuer ein wenig sympathisch aussehender jüngerer Mann mit weiblicher Begleitung und auf der Rückbank sitzt auch noch jemand. Ein weiterer Freund, Mitte zwanzig bis dreißig fällt unsere Schätzung aus. „Die werden wohl da vorne abfahren, aber darf man denn auf dem Standstreifen überholen?“, irgendetwas ist da gewesen, in bestimmten Verkehrssituationen ist das sogar zulässig, aber mangels genaueren Wissens herrscht ganz schnell einhellig die Stimmung bei uns, dass das nicht in Ordnung ist. Gut, vielleicht wären wir gerne selbst so clever, wären gerne ganz rechts, statt ganz links, vor allem weil wir gerade wieder stehen und die kommen voran. Am nächsten Wohnmobil vor ihnen wird es zwar knapp, aber der BMW-Fahrer nimmt es mit dem auf dem Seitenstreifen fahrenden Wohnmobil auf und überholt ihn. Langsam. Da kann man wohl nichts sagen, aber doch sitzt der Neid über das schnellere Vorankommen tief.
Wir sondieren unentwegt unsere Lage, hegen zwischendurch die Hoffnung, dass wir es doch noch wenigstens kurz vor 19 Uhr schaffen, den Schnell-Check-In mitnehmen können, um im nächsten Augenblick wieder zu stehen und festzustellen, dass sich diese Überlegungen nicht eignen, um damit schneller voranzukommen. Zu allem Überfluss drängelt sich gerade jetzt auch noch so ein oller Kastenwagen vor uns, an dem man nun nicht mal mehr nach vorne eine Aussicht auf das hat, was kommt. Wir werden also erst spontan mitbekommen, wann es weiter geht, immerhin rollen wir etwas. Wir unterhalten uns über das, was am Wochenende sein wird, bis ein Blick auf den rechten Standstreifen verrät, dass gar nicht so weit vor uns die beiden stylishen Räder auf dem BMW wieder auftauchen. „Wieso haben die zwei Räder auf dem Dach, wenn die doch zu dritt im Auto sind?“, eine berechtigte Frage von unserem Jüngsten. Beantworten kann sie keiner, ein paar Spekulationen werden geäußert, doch der Grund, warum der BMW nicht längst abgefahren ist, nun, zum einen war gar keine Ausfahrt in Aussicht und zum anderen hat der Fahrer den nächsten Camper noch nicht überholt, jener gondelt mit seinem breiten Gefährt mit einem Reifen über der rechten Fahrbahnbegrenzung. Ob mit Absicht, um den BWM auszubremsen oder nur um auf der anderen Seite eine Rettungsgasse zu halten, das ist unklar. Klar ist aber, dass der kleine blaue Wagen vor dem Camper offensichtlich etwas dagegen hat, dass der BWM sich einen Vorteil verschafft, der fährt nämlich halb auf dem rechten und halb auf dem Standstreifen, ganz ohne Ambitionen sich einen Vorteil zu verschaffen. Das Schauspiel beobachten wir eine Weile und die Fahrer halten wacker durch. Der BWM lässt aber nicht locker, immer wieder gibt es Ansätze, doch rechts zu überholen. Wohl gemerkt, alles im Schneckentempo.
Das Schneckenrennen
Nun sind wir leicht im Vorteil, der Verkehr auf dem linken Streifen nimmt etwas Fahrt auf und wir verlieren den BMW aus den Augen, der verschwindet hinter dem Camper und ein paar anderen Autos und Transportern, die wir rechts hinter uns lassen. Wir schauen auf die Karte, kalkulieren und ab und zu witzeln wir noch mal über den BMW, dass ihm das gar nichts gebracht hat. Wir verlassen ganz langsam unsere aufgestaute miese Stimmung, schließlich nähern wir uns unserem Ziel. Bis das Unvermeidliche abermals eintritt, wir stehen. Eigentlich gibt der Streckenverlauf keinen ausreichenden Grund, warum wir ausgerechnet jetzt ein weiteres/zweites Mal stehen, aber es ist so. Der Ausblick nach vorne ist weiter verbaut und im Rückspiegel tauchen die beiden stylishen Räder wieder auf. „Auch das noch“. Der Ärger ist groß, als der BMW in dieser Sekunde abermals an uns vorbeizieht und wir immer noch stehen. Längst ist nun die Reihenfolge andersherum, wieder sind die Räder verschwunden, dieses Mal aber vor uns und erst jetzt kommt der Camper, hinter dem der festgesteckt hat. Leicht wütende Kommentare schmeißen wir uns an den Kopf. Hätte der den nicht weiter stoppen können, mit diesen Worten geht es endlich auf unserer Spur wieder in den Rollmodus.
Es dauert eine Weile, da bekommen wir die Räder auf dem Dach wiederum in den Blick, dieses Mal ist es so ein Heavy-Metal-Typ, der in seinem alten Volvo mit Anhänger ordentlich Platz für eine Rettungsgasse macht. Diese Rettungsgasse wird unvermittelt bei jeder Gelegenheit auf den Anzeigen der Autobahn eingefordert. Ja, es freut uns etwas, dass der BMW nicht daran vorbeikommt. Und der Typ am Steuer sieht auch nicht danach aus, dass dieser Platz machen wird. Dennoch reicht uns das nicht, am besten wäre es, wenn auf dem Standstreifen ein kleiner Auffahrunfall steht oder einfach jemand liegen bliebt. Niemand lässt unseren Hamburger durch, der sich offensichtlich immer noch für etwas Besseres hält, weil der den Standstreifen trotz Schikane partout nicht verlässt.
Das Glück, dass er nun aber nicht an dem Anhängerfahrer vorbeikommt, reicht aber eigentlich schon aus und wir können uns Hoffnung machen, denn in Front kommt zum einen eine Ausfahrt und zum anderen der Grund des Staus, die eigentliche Baustelle. Die Hoffnung, ist man erst einmal innerhalb der Baustelle, bei der zwei Fahrbahnen auf eine beschränkt werden, dann wird es schon Vorangehen.
Der Engel der Gerechtigkeit
In der vagen Hoffnung, dass sich unsere Geduld auf der linken Fahrbahn auszuharren, für uns und unsere Mitreisenden dank eines Volvos mit Anhänger auszahlt, steuern wir unserem unverhofften Stau Highlight entgegen. Auf dem Standstreifen nähern wir uns einem Engel. Genau richtig, einem wahrlich blonden Engel. Der Engel der Gerechtigkeit, eine blondierte Dame mittleren Alters, in flatternden Gewändern. Eine unglaubliche Szene, wie man sie kaum kitschiger beschreiben könnte.
Es wird eine Panne sein, doch für uns ist es die kürzlich noch ersehnte Situation, dass der Standstreifen blockiert sein möge und die drei mit ihren Rädern auf dem Dach nicht wieder auf die Strecke kommen, zumindest nicht, bevor sich der Stau auflöst. Was für ein Bild. Ein schnöseliger jüngerer Mann mit seinen Begleiterinnen, meint sich heraus nehmen zu können, an allen anderen vorbeizuziehen, den Standstreifen zu nutzen und dann wird er von einer Dame im pinken Mercedes endgültig ausgebremst, allen Campern und Volvo-Fahrern zum Trotz.
Wir haben alle noch nie einen pinken Mercedes gesehen, dazu musste erst ein schnöder blauer BMW mit stylischen Rädern auf dem Dachgepäckträger kommen, sich den Standstreifen zum Jagdgebiet machen und alle anderen doof im Stau stehen lassen wollen. Dieser Engel im pinken Flitzer wurde uns geschickt, die Stimmung im Auto war auf einen Schlag von miesepetrig zu schallendem Lachen umgeschlagen. Wochenende wir kommen.
Und wie soll man es beschreiben, es war ein wunderschönes Wochenende.
Juni 202
Titelbild: Foto Lars de Vernier (privat)
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